Wilfried Fitzenreiter (1932-2008) zählt zu der nicht großen Gruppe von Bildhauern, die auch im späten 20. Jahrhundert bewusst die figürliche Plastik vertreten haben. Ausgebildet in Halle und Berlin fühlte er sich der Tradition der ganz auf das Bild vom Menschen konzentrierten Gestaltung verpflichtet, wie sie in der „Berliner Bildhauerschule“ seit Johann Gottfried Schadow weitergegeben wurde. Während andere figürlich arbeitende Bildhauer seiner Generation gewissermaßen die Grenzen der menschlichen Form zu erforschen suchten, kehrte er immer wieder zur Harmonie der natürlich geformten Gestalt zurück. So entstanden ausdrucksstarke, in sich ruhende Großplastiken, denen eine große Zahl oft humoriger Kleinplastiken gegenüberstehen. Daneben gehörte Fitzenreiter zu den führenden Medalliengestaltern seiner Zeit
Mit der Kunstgiesserei Flierl war Wilfried Fitzenreiter seit ihrer Gründung verbunden. Vor allem das reiche Oeuvre an bewegten Kleinplastiken seiner letzten Schaffensjahre wurde hier in Bronze gegossen. Heute wird ein Teil des künstlerischen Nachlasses von Wilfried Fitzenreiter auf dem Gelände der Kunstgiesserei Flierl verwahrt.